Finde Deinen Sport!
Es ist wie bei den Neujahrsvorsätzen: Voll Begeisterung wird im
Sommer(urlaub) ein „ sportliches Leben“ begonnen – um nach ein paar Wochen mut-
und freudlos in den „bewegungslosen Alltag“ zurückzukehren. Was da schiefläuft?
Für viele ist die Suche nach der richtigen Sportart ein reines Glücksspiel – bei
dem wir dir helfen wollen.
Zwischen Sportlern und Sportverweigerern gibt es eine große Gruppe von
Menschen, die gern Sport betreiben würden, schon das eine oder andere Mal etwas
ausprobiert, aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben haben. Frage nicht, wie
viele Laufschuhe, Golfschläger oder Nordic-Walking-Stöcke wenig verschlissen in
irgendeiner Ecke verstauben ... Genau für diese „Reinschnupperer und
Bald-wieder-Abbrecher“ wollten wir hier einen Trainingsfahrplan aufstellen, mit
dem der Einstieg ins aktive Leben in diesem Sommer wirklich klappen sollte.
Fehlerquellen
So haben wir es uns jedenfalls gedacht. Unser
Trainingsexperte Mag. Kurt Steinbauer hat die Geschichte dann aber in eine etwas
andere Richtung gelenkt: „Es stimmt natürlich, dass Einsteigern sofort viele
Fehler beim Training, bei der Ausrüstung, bei der Technik usw. passieren, sie
dadurch die Freude verlieren und wieder aufhören. Aber entscheidend ist doch,
dass man zuerst überhaupt die Sportart erkennt und auswählt, die wirklich zu
einem passt. Da geht es darum, sich bewusst zu werden, was die persönliche
Motivation dafür ist, Sport zu treiben. Dann kann ich mir eine Sportart suchen,
die zu meiner Persönlichkeit passt – und bei der natürlich auch mein Körper
mitmacht. Wenn diese zwei Bedingungen erfüllt sind, dann ist die Chance wirklich
groß, dass man langfristig und mit Freude bei diesem Sport bleibt!“
Motivation
Klar: Jeder Mensch ist anders. Jeder hat im
Verlauf seines Lebens unterschiedliche Erfahrungen beim Thema Bewegung gemacht
und seinen Körper auf ganz eigene Art und Weise kennengelernt. Daher gibt es
theoretisch auch viele „Beweggründe“ („Motivation“ kommt vom lat. movere, also
„bewegen“) für Sportausübung.
Kurt Steinbauer hat sich gemeinsam mit seinem
Kollegen Mag. Wolfgang Göschl mit der sportlichen Motivationstheorie beschäftigt
– und zehn zentrale „Motivfelder“ herausgefiltert. Und wir haben daraus zehn
Sportlertypen geschaffen und gemeinsam mit dem Experten mit den Empfehlungen für
dazu passende Sportarten ergänzt.
Wir laden euch ein zur
Gewissenserforschung: Wo in der Typenliste findet ihr euch wieder? Und auch wenn
teilweise mehrere Profile zutreffen – den Neueinsteigern wird diese Typensuche
helfen, die Sportart mit Langzeitmotivationsfaktor zu finden. Und bereits länger
dienende Hobbysportler werden erkennen, ob sie richtig liegen mit ihrer Auswahl.
Das ist jedenfalls viel erfolgsversprechender als bergzusteigen, weil der
Nachbar davon schwärmt, sich einen Triathlon vorzunehmen, weil es gerade „in“
ist, oder draufloszuwalken, weil es der Arzt empfohlen hat. Stichwort Arzt: Wenn
du lange inaktiv warst, solltest du dir klarerweise von einem Sportmediziner
oder Sportwissenschafter grünes Licht holen: „Der sagt einem auch, ob der Körper
bei der gewünschten Sportart mitmacht.“ Auf Seite 20 findest du noch wertvolle
Tipps, damit du in den ersten Wochen deines sportlichen Lebens nicht ins
Stolpern kommst. Aber wie gesagt: Wenn die ausgesuchte Sportart für dich passt
und dir Spaß macht, dann wirst du wegen ein paar kleiner Anfangsproblemen sicher
nicht gleich aufgeben.
1. Der Spielertyp
Charakteristik: Spiel bedeutet Vergnügen, Spannung, Freude,
Zerstreuung oder Anregung ohne bewussten Zweck. Der Sinn des Spiels liegt im
Spiel selbst. „Das Wechselspiel von Ernst und Nichternst, von Wirklichkeit und
Fantasie liegt im Wesen des Spiels, selbstverständlich auch der Sportspiele“,
weiß Kurt Steinbauer. Ziele wie Trainingseffekte oder auch Sieg und Niederlage
stehen für den echten „Spieletyp“ keinesfalls im Vordergrund. Übrigens: Ein
Großteil unserer kognitiven Entwicklung, also auch der Entwicklung unserer
motorischen Fähigkeiten, geschieht im Spiel. Die Lust daran liegt uns demnach in
den Genen. Für viele Menschen nimmt im Sportspiel auch die Gemeinschaft einen
hohen Stellenwert ein. Empfohlene Sportarten: Alle
Teamsportarten wie Fußball, Volleyball, Basketball ohne Leistungsdruck (z. B. in
Hobbyvereinen); Golf; alle Racketsportarten wie Tennis, Badminton, Tischtennis;
Beachvolleyball
2. Der Feedbacktyp
Charakteristik: Pulsmessung, Kalorienverbrauch, Laktatwerte
oder Body-Mass-Index reizen den sportlichen „Screening-“ oder „Feedback-typ“ –
in erster Linie motivieren ihn seine persönlichen Werte und das Dokumentieren
seiner Fortschritte. Der technische Fortschritt der trainings- und
sportwissenschaftlichen Kennwerte haben ihren Teil zur Verbreitung dieses
Sportlertyps beigetragen. „Gerade für Anfänger oder Wiedereinsteiger in
ausdauerorientierte Sportarten dienen moderne Trainingscomputer als
Orientierungshilfen, unterstützen die Trainingsgestaltung und beugen
Überbelastung und somit auch Demotivation vor“, begrüßt Kurt Steinbauer den
Trend. „Es heißt nur aufpassen, dass man trotzdem lernt, Körperbewusstsein zu
entwickeln und auf die Signale des Körpers zu hören.“ Empfohlene
Sportarten: Alle Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Triathlon,
Ergometertraining
3. Der Körpertyp
Charakteristik: Bitte nicht missverstehen – bei diesem Typ
geht es nicht um dicke Muskeln und Waschbrettbauch, sondern um Körperbewusstsein
im Sinne von Körperwahrnehmung. „ Der Körper ist uns am nächsten. Schon als
Kind erlangen wir mehr oder weniger Urvertrauen zu ihm“, erklärt Mag.
Steinbauer. Vielen Menschen geht im Verlauf der Zeit dieser Bezug zum eigenen
Körper verloren – umso befriedigender ist es daher für viele, sich der Spannung
der Muskulatur, des Bewegens der Gliedmaßen im Raum, der Stellung des Kopf zum
Körper, der eigenen Haltung und des Gleichgewichtes wieder bewusst zu
werden.
Empfohlene Sportarten: Asiatische Sportarten wie Yoga,
Qigong, Pilates, auch „ sanfte“ Kampfsportarten wie Tai-Chi. Vieles wird in
guten Fitnessstudios angeboten.
4. Der Adrenalintyp
Charakteristik: Neugierde und Erfahrungshunger sind jedem
Menschen in die Wiege gelegt – manchen aber mehr als anderen. Neues und
Unbekanntes zu erleben und dabei ein „ Prickeln im Bauch“ zu verspüren, ist für
diese Menschen die größte Motivation. Sie sind Grenzgänger, aber wissen sehr
wohl, wie viel sie wagen können, sie kalkulieren Risiken und können diese meist
auch gut einschätzen. Daraus schöpfen sie Befriedigung und Selbstvertrauen.
Vorsicht ist allerdings angebracht, wenn (Gruppen-)Zwänge ins Spiel kommen
– niemand sollte ohne eigene Intention Grenzen überschreiten. Empfohlene
Sportarten: einsteigertaugliche „Adrenalinschübe“ gibt es z. B. beim
Rafting, bei leichten Canyoningtouren, Klettern (Klettergarten, Klettersteig).
Achtung: Körperliche Fitness und Körperbeherrschung sind doch
Grundvoraussetzungen.
5. Der Kommunikative
Charakteristik: Für diesen Typ hat Bewegung vor allem
gesellschaftliche Relevanz. „ Gemeinsam lässt sich oft leichter der innere
Schweinehund überwinden, Menschen lassen sich von anderen mitreißen. Die
Hauptmotivation liegt aber im ungezwungenen freundschaftlichen Miteinander
selbst, im sozialen Austausch“, sagt Kurt Steinbauer. Hierarchien werden
überwunden und abgebaut, neue Rollen werden eingenommen, im Hobbysport herrscht
meist ein Höchstmaß an Offenheit, das „Du“ ist üblich. Beim gemeinsamen Training
schwitzt der Generaldirektor genauso wie der Angestellte, die Idee wird auch von
vielen Unternehmen (z. B. bei den Businessläufen) aufgegriffen.
Empfohlene Sportarten: Alle Team- und Vereinssportarten ohne
Leistungsdruck, Nordic-Walking- und Lauftreffs, Biken oder Wandern in der
Gruppe, Fitnessstudio.
6. Der Wettkampftyp Charakteristik:
Der
sportliche Wettkampf ist nicht eine Erfindung der Leistungsgesellschaft, sondern
ein archetypisches menschliches Verhalten, dessen Ursprung wohl im
urzeitlichen Überlebenskampf liegt. Es ist also auch nichts Anrüchiges dabei,
besser sein zu wollen als andere. Wobei: Nur eine Minderheit der Teilnehmer
an Hobbylauf- oder Bikebewerben sind „ echte“ Wettkampftypen – die meisten
matchen sich, wenn überhaupt, mit der eigenen Bestzeit und nicht mit Gegnern.
„Grundsätzlich ist Leistungsdruck für Sporteinsteiger zwar eher
demotivierend, aber klare Zielsetzungen, Disziplin und Durchhaltevermögen
können durchaus positive Attribute dieses Sportlertyps sein“, diagnostiziert der
Sportwissenschafter Steinbauer.
Empfohlene Sportarten: Schnelle Erfolge für „Späteinsteiger“
gibt es am ehesten in Ausdauerwettkämpfen wie Lauf- oder Radveranstaltungen.
7. Der Zwecktyp
Ziel & Motivation: Gerade Gesundheitssport wird sehr oft
von „äußeren“ Motiven getragen, manchmal sind es gar Zwänge, die der eigene
Körper diktiert. Rücken- und Herz-Kreislaufprobleme gehören dazu, aber auch
selbst auferlegte Zwänge wie das gewünschte Entsprechen eines bestimmten
Körperbildes treiben diesen Zwecksportler an. Medial verbreitete,
gesellschaftliche Idealvorstellungen tragen das Ihre zu dieser Motivation bei.
Positiv: Viele Zwecksportler entdecken mit der Zeit lustvollere Antriebe, wenn
sich zum Beispiel erste Erfolge einstellen.
Empfohlene Sportarten: Ergeben sich aus den zugrunde
liegenden Ursachen – also zum Beispiel Rückentraining, Herz-Kreislauf-Training,
Krafttraining, Fitnessstudio. Tipp: Such dir zusätzlich andere Motivationen, zum
Beispiel Anschluss finden in einer Gruppe.
8. Der Naturtyp
Charakteristik: Sie ist eigentlich selbsterklärend: Ruhe,
Abschalten vom Alltag, in etwas Größeres eingebettet sein – das bringt dem
Naturtyp, in Verbindung mit Bewegung, seine innere Balance. Im Blick in die
Weite relativiert sich die Bedeutung lästiger Gedanken. Ein oder zwei gleich
tickende Begleiter sind dem von der Natur Bewegten zwar willkommen, er zieht
aber mitunter auch ganz allein los. Große Menschengruppen sind in Wahrheit nicht
das Seine.
Empfohlene Sportarten: Wandern, Bergsteigen, Mountainbiken,
Wildwasserpaddeln, bei geringen Zeitressourcen Nordic Walking oder Laufen im
Grünen.
9. Der Tänzertyp
Charakteristik: Tanzen ist vieles: „Ritual, Brauchtum,
Kunst, Therapie, Gefühlsausdruck – und daneben auch eine Sportart“, zählt Kurt
Steinbauer auf, „Spiel und Tanz sind sich sehr ähnlich. Bei beiden geht es
hautpsächlich um die Betätigung selbst, weniger um den Endzweck. Und um die
Glücksgefühle, die daraus entstehen.“ Sportlich gesehen stärkt Tanzen die
Muskulatur und fördert Kooordination und Gleichgewicht. Das sind angenehme
Nebeneffekte für den Tänzer – mehr gewünscht sind dagegen Gemeinschaft, das
gesunde Verhältnis zum eigenen Körper und damit gesteigertes Selbstvertrauen.
Empfohlene Sportarten: Die Verbindung von Sport und Tanz, z. B.
Hip-Hop-Dance, steht in vielen Fitnessstudios auf dem Programm.
10. Der Arbeitertyp
Charakteristik: Niemand wird sich als „Sportadabei“ outen,
aber auch ihn gibt es laut Kurt Steinbauer: Diesen Typ motiviert in erster Linie
die Außensicht aufs eigene, sportliche Ich. Ihn freut das Gefühl, von anderen
als Sportler (hoch) angesehen zu werden. Vornehmlich genießt er das Gefühl in
Gemeinschaft und da vor allem bei Wettbewerben. Nur um dort gut dazustehen,
trainiert er auch allein. Er liebt neue und hochwertige Ausrüstung, um sich
damit sehen zu lassen. Er weckt den Anschein von Gesundheit und Vitalität, wobei
ihm der Anschein wichtig ist und nicht seine wirkliche Gesundheit.
Empfohlene Sportarten: Trendige Prestigesportarten wie Golf,
Kitesurfen, Wakeboarden, Beachvolleyball, Paragliding ...
Sommer(urlaub) ein „ sportliches Leben“ begonnen – um nach ein paar Wochen mut-
und freudlos in den „bewegungslosen Alltag“ zurückzukehren. Was da schiefläuft?
Für viele ist die Suche nach der richtigen Sportart ein reines Glücksspiel – bei
dem wir dir helfen wollen.
Zwischen Sportlern und Sportverweigerern gibt es eine große Gruppe von
Menschen, die gern Sport betreiben würden, schon das eine oder andere Mal etwas
ausprobiert, aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben haben. Frage nicht, wie
viele Laufschuhe, Golfschläger oder Nordic-Walking-Stöcke wenig verschlissen in
irgendeiner Ecke verstauben ... Genau für diese „Reinschnupperer und
Bald-wieder-Abbrecher“ wollten wir hier einen Trainingsfahrplan aufstellen, mit
dem der Einstieg ins aktive Leben in diesem Sommer wirklich klappen sollte.
Fehlerquellen
So haben wir es uns jedenfalls gedacht. Unser
Trainingsexperte Mag. Kurt Steinbauer hat die Geschichte dann aber in eine etwas
andere Richtung gelenkt: „Es stimmt natürlich, dass Einsteigern sofort viele
Fehler beim Training, bei der Ausrüstung, bei der Technik usw. passieren, sie
dadurch die Freude verlieren und wieder aufhören. Aber entscheidend ist doch,
dass man zuerst überhaupt die Sportart erkennt und auswählt, die wirklich zu
einem passt. Da geht es darum, sich bewusst zu werden, was die persönliche
Motivation dafür ist, Sport zu treiben. Dann kann ich mir eine Sportart suchen,
die zu meiner Persönlichkeit passt – und bei der natürlich auch mein Körper
mitmacht. Wenn diese zwei Bedingungen erfüllt sind, dann ist die Chance wirklich
groß, dass man langfristig und mit Freude bei diesem Sport bleibt!“
Motivation
Klar: Jeder Mensch ist anders. Jeder hat im
Verlauf seines Lebens unterschiedliche Erfahrungen beim Thema Bewegung gemacht
und seinen Körper auf ganz eigene Art und Weise kennengelernt. Daher gibt es
theoretisch auch viele „Beweggründe“ („Motivation“ kommt vom lat. movere, also
„bewegen“) für Sportausübung.
Kurt Steinbauer hat sich gemeinsam mit seinem
Kollegen Mag. Wolfgang Göschl mit der sportlichen Motivationstheorie beschäftigt
– und zehn zentrale „Motivfelder“ herausgefiltert. Und wir haben daraus zehn
Sportlertypen geschaffen und gemeinsam mit dem Experten mit den Empfehlungen für
dazu passende Sportarten ergänzt.
Wir laden euch ein zur
Gewissenserforschung: Wo in der Typenliste findet ihr euch wieder? Und auch wenn
teilweise mehrere Profile zutreffen – den Neueinsteigern wird diese Typensuche
helfen, die Sportart mit Langzeitmotivationsfaktor zu finden. Und bereits länger
dienende Hobbysportler werden erkennen, ob sie richtig liegen mit ihrer Auswahl.
Das ist jedenfalls viel erfolgsversprechender als bergzusteigen, weil der
Nachbar davon schwärmt, sich einen Triathlon vorzunehmen, weil es gerade „in“
ist, oder draufloszuwalken, weil es der Arzt empfohlen hat. Stichwort Arzt: Wenn
du lange inaktiv warst, solltest du dir klarerweise von einem Sportmediziner
oder Sportwissenschafter grünes Licht holen: „Der sagt einem auch, ob der Körper
bei der gewünschten Sportart mitmacht.“ Auf Seite 20 findest du noch wertvolle
Tipps, damit du in den ersten Wochen deines sportlichen Lebens nicht ins
Stolpern kommst. Aber wie gesagt: Wenn die ausgesuchte Sportart für dich passt
und dir Spaß macht, dann wirst du wegen ein paar kleiner Anfangsproblemen sicher
nicht gleich aufgeben.
1. Der Spielertyp
Charakteristik: Spiel bedeutet Vergnügen, Spannung, Freude,
Zerstreuung oder Anregung ohne bewussten Zweck. Der Sinn des Spiels liegt im
Spiel selbst. „Das Wechselspiel von Ernst und Nichternst, von Wirklichkeit und
Fantasie liegt im Wesen des Spiels, selbstverständlich auch der Sportspiele“,
weiß Kurt Steinbauer. Ziele wie Trainingseffekte oder auch Sieg und Niederlage
stehen für den echten „Spieletyp“ keinesfalls im Vordergrund. Übrigens: Ein
Großteil unserer kognitiven Entwicklung, also auch der Entwicklung unserer
motorischen Fähigkeiten, geschieht im Spiel. Die Lust daran liegt uns demnach in
den Genen. Für viele Menschen nimmt im Sportspiel auch die Gemeinschaft einen
hohen Stellenwert ein. Empfohlene Sportarten: Alle
Teamsportarten wie Fußball, Volleyball, Basketball ohne Leistungsdruck (z. B. in
Hobbyvereinen); Golf; alle Racketsportarten wie Tennis, Badminton, Tischtennis;
Beachvolleyball
2. Der Feedbacktyp
Charakteristik: Pulsmessung, Kalorienverbrauch, Laktatwerte
oder Body-Mass-Index reizen den sportlichen „Screening-“ oder „Feedback-typ“ –
in erster Linie motivieren ihn seine persönlichen Werte und das Dokumentieren
seiner Fortschritte. Der technische Fortschritt der trainings- und
sportwissenschaftlichen Kennwerte haben ihren Teil zur Verbreitung dieses
Sportlertyps beigetragen. „Gerade für Anfänger oder Wiedereinsteiger in
ausdauerorientierte Sportarten dienen moderne Trainingscomputer als
Orientierungshilfen, unterstützen die Trainingsgestaltung und beugen
Überbelastung und somit auch Demotivation vor“, begrüßt Kurt Steinbauer den
Trend. „Es heißt nur aufpassen, dass man trotzdem lernt, Körperbewusstsein zu
entwickeln und auf die Signale des Körpers zu hören.“ Empfohlene
Sportarten: Alle Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Triathlon,
Ergometertraining
3. Der Körpertyp
Charakteristik: Bitte nicht missverstehen – bei diesem Typ
geht es nicht um dicke Muskeln und Waschbrettbauch, sondern um Körperbewusstsein
im Sinne von Körperwahrnehmung. „ Der Körper ist uns am nächsten. Schon als
Kind erlangen wir mehr oder weniger Urvertrauen zu ihm“, erklärt Mag.
Steinbauer. Vielen Menschen geht im Verlauf der Zeit dieser Bezug zum eigenen
Körper verloren – umso befriedigender ist es daher für viele, sich der Spannung
der Muskulatur, des Bewegens der Gliedmaßen im Raum, der Stellung des Kopf zum
Körper, der eigenen Haltung und des Gleichgewichtes wieder bewusst zu
werden.
Empfohlene Sportarten: Asiatische Sportarten wie Yoga,
Qigong, Pilates, auch „ sanfte“ Kampfsportarten wie Tai-Chi. Vieles wird in
guten Fitnessstudios angeboten.
4. Der Adrenalintyp
Charakteristik: Neugierde und Erfahrungshunger sind jedem
Menschen in die Wiege gelegt – manchen aber mehr als anderen. Neues und
Unbekanntes zu erleben und dabei ein „ Prickeln im Bauch“ zu verspüren, ist für
diese Menschen die größte Motivation. Sie sind Grenzgänger, aber wissen sehr
wohl, wie viel sie wagen können, sie kalkulieren Risiken und können diese meist
auch gut einschätzen. Daraus schöpfen sie Befriedigung und Selbstvertrauen.
Vorsicht ist allerdings angebracht, wenn (Gruppen-)Zwänge ins Spiel kommen
– niemand sollte ohne eigene Intention Grenzen überschreiten. Empfohlene
Sportarten: einsteigertaugliche „Adrenalinschübe“ gibt es z. B. beim
Rafting, bei leichten Canyoningtouren, Klettern (Klettergarten, Klettersteig).
Achtung: Körperliche Fitness und Körperbeherrschung sind doch
Grundvoraussetzungen.
5. Der Kommunikative
Charakteristik: Für diesen Typ hat Bewegung vor allem
gesellschaftliche Relevanz. „ Gemeinsam lässt sich oft leichter der innere
Schweinehund überwinden, Menschen lassen sich von anderen mitreißen. Die
Hauptmotivation liegt aber im ungezwungenen freundschaftlichen Miteinander
selbst, im sozialen Austausch“, sagt Kurt Steinbauer. Hierarchien werden
überwunden und abgebaut, neue Rollen werden eingenommen, im Hobbysport herrscht
meist ein Höchstmaß an Offenheit, das „Du“ ist üblich. Beim gemeinsamen Training
schwitzt der Generaldirektor genauso wie der Angestellte, die Idee wird auch von
vielen Unternehmen (z. B. bei den Businessläufen) aufgegriffen.
Empfohlene Sportarten: Alle Team- und Vereinssportarten ohne
Leistungsdruck, Nordic-Walking- und Lauftreffs, Biken oder Wandern in der
Gruppe, Fitnessstudio.
6. Der Wettkampftyp Charakteristik:
Der
sportliche Wettkampf ist nicht eine Erfindung der Leistungsgesellschaft, sondern
ein archetypisches menschliches Verhalten, dessen Ursprung wohl im
urzeitlichen Überlebenskampf liegt. Es ist also auch nichts Anrüchiges dabei,
besser sein zu wollen als andere. Wobei: Nur eine Minderheit der Teilnehmer
an Hobbylauf- oder Bikebewerben sind „ echte“ Wettkampftypen – die meisten
matchen sich, wenn überhaupt, mit der eigenen Bestzeit und nicht mit Gegnern.
„Grundsätzlich ist Leistungsdruck für Sporteinsteiger zwar eher
demotivierend, aber klare Zielsetzungen, Disziplin und Durchhaltevermögen
können durchaus positive Attribute dieses Sportlertyps sein“, diagnostiziert der
Sportwissenschafter Steinbauer.
Empfohlene Sportarten: Schnelle Erfolge für „Späteinsteiger“
gibt es am ehesten in Ausdauerwettkämpfen wie Lauf- oder Radveranstaltungen.
7. Der Zwecktyp
Ziel & Motivation: Gerade Gesundheitssport wird sehr oft
von „äußeren“ Motiven getragen, manchmal sind es gar Zwänge, die der eigene
Körper diktiert. Rücken- und Herz-Kreislaufprobleme gehören dazu, aber auch
selbst auferlegte Zwänge wie das gewünschte Entsprechen eines bestimmten
Körperbildes treiben diesen Zwecksportler an. Medial verbreitete,
gesellschaftliche Idealvorstellungen tragen das Ihre zu dieser Motivation bei.
Positiv: Viele Zwecksportler entdecken mit der Zeit lustvollere Antriebe, wenn
sich zum Beispiel erste Erfolge einstellen.
Empfohlene Sportarten: Ergeben sich aus den zugrunde
liegenden Ursachen – also zum Beispiel Rückentraining, Herz-Kreislauf-Training,
Krafttraining, Fitnessstudio. Tipp: Such dir zusätzlich andere Motivationen, zum
Beispiel Anschluss finden in einer Gruppe.
8. Der Naturtyp
Charakteristik: Sie ist eigentlich selbsterklärend: Ruhe,
Abschalten vom Alltag, in etwas Größeres eingebettet sein – das bringt dem
Naturtyp, in Verbindung mit Bewegung, seine innere Balance. Im Blick in die
Weite relativiert sich die Bedeutung lästiger Gedanken. Ein oder zwei gleich
tickende Begleiter sind dem von der Natur Bewegten zwar willkommen, er zieht
aber mitunter auch ganz allein los. Große Menschengruppen sind in Wahrheit nicht
das Seine.
Empfohlene Sportarten: Wandern, Bergsteigen, Mountainbiken,
Wildwasserpaddeln, bei geringen Zeitressourcen Nordic Walking oder Laufen im
Grünen.
9. Der Tänzertyp
Charakteristik: Tanzen ist vieles: „Ritual, Brauchtum,
Kunst, Therapie, Gefühlsausdruck – und daneben auch eine Sportart“, zählt Kurt
Steinbauer auf, „Spiel und Tanz sind sich sehr ähnlich. Bei beiden geht es
hautpsächlich um die Betätigung selbst, weniger um den Endzweck. Und um die
Glücksgefühle, die daraus entstehen.“ Sportlich gesehen stärkt Tanzen die
Muskulatur und fördert Kooordination und Gleichgewicht. Das sind angenehme
Nebeneffekte für den Tänzer – mehr gewünscht sind dagegen Gemeinschaft, das
gesunde Verhältnis zum eigenen Körper und damit gesteigertes Selbstvertrauen.
Empfohlene Sportarten: Die Verbindung von Sport und Tanz, z. B.
Hip-Hop-Dance, steht in vielen Fitnessstudios auf dem Programm.
10. Der Arbeitertyp
Charakteristik: Niemand wird sich als „Sportadabei“ outen,
aber auch ihn gibt es laut Kurt Steinbauer: Diesen Typ motiviert in erster Linie
die Außensicht aufs eigene, sportliche Ich. Ihn freut das Gefühl, von anderen
als Sportler (hoch) angesehen zu werden. Vornehmlich genießt er das Gefühl in
Gemeinschaft und da vor allem bei Wettbewerben. Nur um dort gut dazustehen,
trainiert er auch allein. Er liebt neue und hochwertige Ausrüstung, um sich
damit sehen zu lassen. Er weckt den Anschein von Gesundheit und Vitalität, wobei
ihm der Anschein wichtig ist und nicht seine wirkliche Gesundheit.
Empfohlene Sportarten: Trendige Prestigesportarten wie Golf,
Kitesurfen, Wakeboarden, Beachvolleyball, Paragliding ...
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